
Wissenswertes zu Treasury Bills und ihrer Rolle in Krypto-Portfolios
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Anleger versuchen zunehmend, sich in Bitcoin zu engagieren, aber angesichts der Volatilität sollte ein diversifiziertes Portfolio auch stabilere und berechenbarere Vermögenswerte wie Treasury Bills (T-Bills) enthalten. Aber was sind T-Bills und wie gleichen sie das Risiko eines Portfolios aus?
So funktionieren Treasury Bills
T-Bills sind Anleihen, eine Form der Verschuldung, die von der US-Regierung zur Finanzierung ihrer Ausgaben, z. B. für Sozialprogramme, ausgegeben werden. Sie gelten als eine der sichersten Anlagen auf dem Markt (da es sehr unwahrscheinlich ist, dass der Staat seine Schulden nicht begleicht), sind kurzfristig und zahlen das Kapital innerhalb von 4–52 Wochen zurück.
T-Bills werden mit einem Abschlag verkauft, wodurch die Inhaber eine Rendite erzielen. Wenn eine T-Bill bspw. 1.000 USD wert ist, legt das Finanzministerium der Vereinigten Staaten einen Preis von 950 USD fest, aber der Anleger erhält am Ende der Laufzeit den Nennwert und macht damit einen Gewinn von 50 USD.
Das Finanzministerium vergibt regelmäßig T-Bills auf Auktionen. Die konkurrierenden Bieter – in der Regel institutionelle Anleger – geben ihre gewünschte Rendite an, während die nicht konkurrierenden Bieter die durchschnittliche Rendite akzeptieren, die bei der Auktion erzielt wird (was sie für kleinere Marktteilnehmer leichter zugänglich macht). T-Bills werden auch auf dem Sekundärmarkt gehandelt, d. h. sie können über Broker erworben werden.
Die Rolle von T-Bills in einem Portfolio
Diversifizierung ist eines der wichtigsten Instrumente zum Risikomanagement für Anleger. Im Wesentlichen geht es dabei um die Verteilung des Kapitals auf verschiedene Anlageklassen, Regionen und Branchen, damit bei Wertverlust eines Bestandes die anderen die Verluste ausgleichen können. Anleihen sind ein wichtiger Bestandteil eines diversifizierten Portfolios, da sie in der Regel nicht mit volatileren Vermögenswerten wie Aktien und Bitcoin korrelieren, sondern sich in unterschiedliche Richtungen bewegen. Aufgrund ihrer staatlichen Absicherung und Kurzfristigkeit gehören T-Bills zu den stabilsten und berechenbarsten US-Anleihen.
T-Bills können außerdem als sicherer Hafen dienen. In Zeiten geopolitischer oder wirtschaftlicher Ungewissheit, die sich auf Aktienmärkte auswirken, schichten Anleger ihr Kapital in der Regel in Anleihen um. So flossen im ersten Quartal 2025 fast 22 Mrd. USD in kurzfristige Staatsanleihen, weil man befürchtete, dass die Handelspolitik von Präsident Donald Trump die US-Wirtschaft beeinträchtigen würde. Der Markt für T-Bills ist sehr liquide – weil sie sich einfach kaufen und verkaufen lassen –, sodass Anleger bei Bedarf schnell Barmittel beschaffen können.
Schließlich sind T-Bills bei Rentnern beliebt, weil sie kapitalerhaltend sind. Wenn sich die Anleger dem Ruhestand nähern oder ihn erreichen, verringern sie in der Regel das Risiko, das sie in ihrem Portfolio eingehen. T-Bills garantieren praktisch, dass der Inhaber am Ende der Laufzeit das Kapital zurückerhält und gleichzeitig einen Gewinn erzielt.
So fungieren T-Bills in Portfolios als Absicherung gegen Bitcoin
Bitcoin ist eine der volatilsten Vermögenswerte, die ein Anleger in seinem Portfolio halten kann. Dem Bitcoin Volatility Index zufolge schwankt sein Preis gegenüber dem US-Dollar mehr als doppelt so stark wie der von Fiat-Währungen und Gold (mit dem er mehrere Eigenschaften gemeinsam hat). Einige der Gründe für diese Volatilität sind:
Bitcoin kann nichtsdestotrotz einen Mehrwert für ein Portfolio darstellen. Eine Studie von CoinShares zeigt, dass sich selbst eine kleine Allokation von 4 % die Rendite eines Standardportfolios (60 % Aktien und 40 % Anleihen) um fast 7 % verbessern kann.
Anleger gleichen das Risiko eines volatilen Vermögenswerts wie Bitcoin durch den Aufbau eines diversifizierten Portfolios aus. T-Bills sind dabei ein wichtiger Bestandteil, da sie am anderen Ende des Risikospektrums liegen. Eine separate Studie von CoinShares, die auf täglichen Daten basiert, die bis ins Jahr 2020 zurückreichen, zeigt, dass sich Bitcoin und T-Bills in 24,6 % der Zeit in dieselbe Richtung bewegen.
Ein erwähnenswerter Punkt in Bezug auf das Halten von Bitcoin ist, dass das oben erwähnte Portfolio umgeschichtet wird – eine Risikomanagementstrategie, die eine Rückkehr zur ursprünglichen Allokation vorsieht, wenn ein bestimmter Vermögenswert eine bessere Wertentwicklung aufweist. Geschieht dies nicht, steigt die Volatilität der Renditen des Portfolios sprunghaft an.
Fazit
Investitionen in T-Bills sind traditionell relativ schwierig, aber Privatanleger können sich jetzt durch tokenisierte Versionen dieser Instrumente (Krypto-Token, die T-Bills repräsentieren) engagieren.