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Krypto-ETFs vs. -ETPs: Was ist der Unterschied ?

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Kryptos haben in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit bei den Anlegern erlangt, von denen viele ein Engagement in dieser aufstrebenden Anlageklasse suchen. Im Bereich der traditionellen Finanzen sind börsengehandelte Produkte (ETPs) zu einem beliebten Instrument für den Zugang zu verschiedenen Anlagemöglichkeiten geworden. 

Die möglichen Anleger werden wahrscheinlich auf zwei Begriffe stoßen: Krypto-ETFs (börsengehandelte Fonds) und Krypto-ETPs (börsengehandelte Produkte). Wenngleich sie ähnliche Dinge bedeuten, gibt es auch entscheidende Unterschiede zwischen den beiden Begriffen. Dieser Artikel soll die Unterschiede zwischen Krypto-ETFs und Krypto-ETPs beleuchten und erklären, warum Krypto-ETPs in Europa an Bedeutung gewonnen haben.

Eine Suche nach Krypto-ETFs ist nicht nötig

ETF steht für Exchange Traded Fund. In den Vereinigten Staaten ist „ETF“ zum Standardbegriff für alle börsengehandelten Produkte geworden, die darauf abzielen, die Performance eines zugrunde liegenden Vermögenswerts oder Benchmarks nachzubilden. Der bekannteste ist der SPDR S&P 500 ETF (SPY) mit einem verwalteten Vermögen von über 370 Mrd. USD (Stand: 1. Juni 2023). 
In Europa darf der Begriff „ETF“ jedoch aufgrund spezifischer Fondsvorschriften nicht für einzelne Vermögenswerte wie Bitcoin, Gold oder kleinere Körbe von Vermögenswerten verwendet werden. Diese regulatorische Differenzierung bedeutet, dass europäische Anleger, die nach einem „Krypto-ETF“ suchen, stattdessen nach einem „Krypto-ETP“ suchen sollten. 

Was bedeutet OGAW und warum ist dieser Begriff wichtig?

Die OGAW-Richtlinie (OGAW: Organismus für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren) spielt eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Investmentlandschaft in Europa und bildet einen Rahmen für die Schaffung und den Betrieb von Investmentfonds in der Europäischen Union. Dieser rechtliche Rahmen bietet einerseits viele Vorteile in Bezug auf den Anlegerschutz und die länderübergreifende Harmonisierung, erlegt aber auch bestimmte Einschränkungen auf, die die Einführung von Krypto-ETFs in Europa verhindern.
Unabhängig von ihrer Struktur haben alle ETPs das gemeinsame Ziel, die Wertentwicklung eines Basiswerts, einer Benchmark oder einer Anlagestrategie nachzubilden. Die spezifische Art des ETP (d. h. ob es als Fonds oder als Schuldverschreibung strukturiert ist) hängt von der Art des zugrunde liegenden Vermögenswerts oder Benchmarks ab, den es abbilden soll. Weitere Informationen zu diesem Thema findest du in unserem Artikel.

USA vs. Europa: Regulatorische Unterschiede

Einer der Hauptgründe für die unterschiedliche Struktur von Krypto-ETFs und -ETPs sind regulatorische Unterschiede, insbesondere zwischen den Vereinigten Staaten und Europa. 

In den USA zeigte sich die Securities and Exchange Commission (SEC) wenig aufgeschlossen dafür, einen physisch besicherten Krypto-ETF zu genehmigen. Dies führte dazu, dass geschlossene Investmentfondsstrukturen wie der Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) oder mit Derivaten gesicherte ETFs als Alternativen entstanden.

In Europa hingegen konnte eine Lösung für diese regulatorische Herausforderung gefunden werden. Krypto-ETPs gibt es in Europa bereits seit einigen Jahren und sie haben bei den Anlegern an Attraktivität gewonnen. Diese ETPs sind als Schuldverschreibungen und nicht als Fonds strukturiert, da die OGAW-Regelungen die Auflegung von Fonds verbieten, die auf einer einzigen oder sehr wenigen Komponenten beruhen.

Für europäische Anleger, die an einem ETF-ähnlichen Engagement in Kryptos interessiert sind, endet die Suche mit Krypto-ETPs. Krypto-ETPs gibt es in Europa bereits seit einigen Jahren und sie haben bei den Anlegern beachtlich an Attraktivität gewonnen. Sie können bequem neben Aktien, Anleihen und Fonds in das Anlegerportfolio aufgenommen werden und erfordern keinen zusätzlichen Einführungsprozess oder technisches Know-how.

Parallelen zu Gold

Das Thema Krypto-ETPs und -ETFs weist eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Thema Gold auf. In den USA haben Gold-ETFs beträchtliche Popularität erlangt, während in Europa ETPs das bevorzugte Anlageinstrument für ein Engagement in Gold sind. Die Struktur der physischen Gold-ETPs in Europa spiegelt die der Krypto-ETPs wider.

Bei physischen Gold-ETPs berechtigt jeder Anteil den Anleger zu einer bestimmten Menge des Edelmetalls, das sicher in einem Tresor gelagert wird, welcher sich an einem geheimen Ort befindet und von einer unabhängigen Verwahrstelle – häufig einer großen Bank – verwaltet wird. Bei Krypto-ETPs ist dies ähnlich, wobei jeder Anteil den Anleger zu einer bestimmten Menge an Krypto berechtigt. Diese digitalen Vermögenswerte werden von einer unabhängigen, auf Krypto spezialisierten Verwahrstelle sicher verwahrt. In der Regel erfolgt dies im „Cold Storage“, also mittels einer Speichermethode, die für zusätzliche Sicherheit nicht mit dem Internet verbundenen ist.

Erweiterte Anlagendeckung

Ein weiterer Vorteil von Krypto-ETPs in Europa ist die breite Palette der verfügbaren Basiswerte oder Token. Während der Fokus bisher in erster Linie auf beliebten Kryptos wie Bitcoin und Ethereum lag, ermöglichen Krypto-ETPs Anlegern auch ein Engagement in einer Vielzahl anderer Token. 

So umfasst das ETP-Angebot von CoinShares mittlerweile 13 verschiedene Kryptos, von denen einige sogar zusätzliche Staking-Prämien im Rahmen des Coin-Anspruchs des Produkts beinhalten. 

Es gibt auch kleinere Krypto-Körbe, die über das ETP-Instrument verfügbar sind. Krypto-Index-ETPs bieten häufig Funktionen wie die automatische Neugewichtung und sind so konzipiert, dass sie mit einem einzigen Handel ein Engagement in einer breiteren Palette an digitalen Vermögenswerten ermöglichen. Weitere Informationen findest du hier in unserem Artikel zu diesem Thema. 

Fazit

Anleger in Europa, die ein Engagement in Krypto wünschen, sollten unbedingt beachten, dass der Begriff „Krypto-ETF“ nicht das für sie geeignete Suchkriterium ist. Stattdessen sollten Anleger, denen es um die typischerweise mit einem „Krypto-ETF“ in Zusammenhang gebrachten Vorteile und Merkmale geht, ihr Augenmerk auf „Krypto-ETPs“ richten. 

Diese ETPs können bereits gehaltene Aktien, Anleihen und traditionelle Fonds nahtlos ergänzen, ohne dass zusätzliches Onboarding oder technisches Fachwissen erforderlich ist. Indem sie die Struktur von physisch besicherten Gold-ETPs widerspiegeln, gewährleisten Krypto-ETPs die sichere Aufbewahrung digitaler Vermögenswerte und bieten Anlegern zugleich das Potenzial für langfristiges Wachstum in der sich schnell entwickelnden Krypto-Welt. 
Wenn du dich eingehender mit den für die Auswahl des richtigen ETPs entscheidenden Aspekten befassen möchtest, kannst du unseren umfassenden Leitfaden lesen.