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Image Im Inneren der Monnaie de Paris: die älteste noch in Betrieb befindliche Münzprägeanstalt

Im Inneren der Monnaie de Paris: die älteste noch in Betrieb befindliche Münzprägeanstalt

Timer8 Min. Lesezeit

  • Finanzen

Von Salzblöcken bis hin zu Satoshis – die Menschheit war schon immer erfinderisch, wenn es um neue Formen des Geldes geht. In Paris verkörpert eine Institution diese Beständigkeit: die Monnaie de Paris. Sie ist die älteste noch in Betrieb befindliche Münzprägeanstalt der Welt. Zwölf Jahrhunderte nach ihrer Gründung werden hier noch immer Münzen und Medaillen geprägt. Dabei stellt sich die Frage, welchen Platz Krypto-Vermögenswerte in der langen Geschichte des Handels einnehmen.

Im Herzen von Paris, an der Rive Gauche gegenüber dem Louvre, steht die Monnaie de Paris. Die am Quai de Conti mit Blick auf die Seine gelegene Münzprägeanstalt trotzt dem Lauf der Zeit. Sie wurde im Jahr 864 von Karl dem Kahlen gestiftet und bekam im 18. Jahrhundert ihren heutigen Sitz. Die Errichtung einer Münzprägeanstalt an diesem Ort hatte den Zweck, näher an der Zentralgewalt zu liegen als die anderen, bereits über das Land verstreuten.

Mehr als tausend Jahre später produziert die Monnaie de Paris weiterhin Medaillen – wie beispielsweise für die Olympischen Spiele 2024 – sowie offizielle Auszeichnungen, Kunstgüsse und Sammlermünzen. Das Werk in Pessac bei Bordeaux stellt Umlaufmünzen für Frankreich und andere Länder her und unterstützt damit die Anstalt in Paris. Die Institution hat jedes politische Regime überstanden, vom Karolingerreich über das napoleonische Reich bis hin zur Monarchie, der Revolution und dem Vichy-Regime – manchmal dank Mitarbeitern, die sich Befehlen widersetzten: Die Währung mit dem Bildnis von Marschall Pétain wurde beispielsweise nie von dieser Stelle ausgegeben.

Heute beschäftigt das Unternehmen mehr als 450 Mitarbeiter und hat den Status einer EPIC (Établissement public à caractère industriel et commercial, staatliche Industrie- und Handelsinstitution). Es ist das einzige zur Prägung von Münzen befugte Institut. Damit unterscheidet es sich von der Banque de France, die erst viel später, im Jahr 1800, gegründet wurde und für die Ausgabe von Banknoten zuständig ist. Im Jahr 2024 orderte der französische Staat Münzen im Wert von 45 Mio. €; ausländische Order beliefen sich auf über 41 Mio. €.

Das allgemeine Bedürfnis nach Handel

„Im Laufe der Geschichte hat die Menschheit immer wieder neue Handelswege gefunden“, sagt Dominique Antérion, Historiker und Kurator der Sammlungen der Monnaie de Paris. Seine Aufgabe besteht darin, Münzen aus aller Welt und allen Epochen zu archivieren und zu erhalten. Er nimmt ein dreißig Zentimeter langes Metallzepter mit einem Halbmond darauf in die Hand und erklärt: „Das hier zum Beispiel ist Geld – einfach, weil sich irgendwann einmal in einem bestimmten Teil Afrikas alle darauf geeinigt haben.“ Für ihn ist die Bedeutung von Geld ganz einfach: „Es handelt sich vor allem um eine Konvention – eine Vereinbarung zwischen Menschen, die es uns ermöglicht, Werte anhand einer gemeinsamen Referenz zu messen. Diese Vereinbarung kann stillschweigend getroffen werden oder gesetzlich vorgeschrieben sein.“

monnaie de parisTauschhandel, der oft romantisiert wird, reiche „auf gesellschaftlicher Ebene“ nicht aus, fügt er hinzu. „Man müsste immer jemanden finden, der genau das hat, was man sucht – und umgekehrt. Die Wahrscheinlichkeit liegt quasi bei null.“

Im Laufe der Jahrhunderte hat Geld viele Formen angenommen: Zepter, Glasperlen, Straußenfedern oder mit Öl gefüllte Bambusröhren. Allmählich setzten sich Metallmünzen durch, weil sie praktisch und leicht zu transportieren waren – was besonders auf langen Seereisen wichtig war. „Es ist kein Zufall“, meint Antérion, „dass in allen Regionen, in denen Münzen Einzug fanden, frühere Formen des Geldes nie wieder eingeführt wurden.“

Vertrauen als Basis

Aber Geld hat nicht immer für Stabilität gesorgt. In Rom machte man diese Erfahrung auf schmerzhafte Weise: durch die Geldentwertung während der Punischen Kriege und später durch die Schwächung des Denars. Im 9. Jahrhundert erlitt China unter der Tang-Dynastie einen Währungszusammenbruch, als Papiergeld ohne Metallbesicherung ausgegeben wurde. Im Europa des 16. Jahrhunderts stieg die Inflation mit dem Zufluss von Gold und Silber aus der Neuen Welt drastisch in die Höhe. Und im 20. Jahrhundert erschütterte die Hyperinflation die deutsche Währung.

„Fides bedeutet Vertrauen“, betont Antérion und zeigt auf eine lateinische Inschrift im Innenhof des Hauptgebäudes der Münzstätte. „Wir akzeptieren Geld, weil wir vertrauen – weil wir wissen, dass wir damit etwas anderes erwerben können.“ Die Geschichte des Geldes ist geprägt von Vertrauenskrisen, insbesondere seit der Aufgabe des Goldstandards. Dennoch bleibt Geld für Gesellschaften von zentraler Bedeutung und dient sogar als Mittel des Protests: Im Fitzwilliam Museum in Cambridge wurden in der Ausstellung „Defaced!“ Münzen und Banknoten gezeigt, die zu politischen Slogans umfunktioniert wurden. „Geld vermittelt Botschaften, die nicht immer offizieller Natur sind. Es zu beschädigen, ist illegal, was zeigt, wie mächtig dieses Objekt ist.“

Defaced - La Monnaie de Paris

Ein digitaler Wandel, der nicht verheerend ist

Geld spielt auch eine persönliche Rolle. „Menschen verschenken Münzen zu Geburtstagen oder Hochzeiten oder lassen sie gravieren“, stellt Antérion fest. „Geld ist mehr als nur ein monetärer Wert: Es kann auch als symbolische Geste aus freien Stücken weitergegeben werden.“ Dieser symbolische Wert könnte seiner Meinung nach mit dem Aufkommen digitaler Zahlungsmittel, Karten, Überweisungen und Apps schwinden. Trotzdem glaubt er nicht, dass Bargeld komplett verschwinden wird. „Digitales Geld ist auf dem Vormarsch, genau wie einst Papiergeld. Wir werden ein Gleichgewicht finden. Physisches Geld hat auch eine pädagogische Funktion: Mit Münzen lässt sich Kindern der Umgang mit Geld leichter beibringen als mit einer Bankkarte. Und natürlich hat eine Münze im Gegensatz zu einem Handy keinen Akku, der geladen werden muss.“

Coins - La Monnaie de ParisDiese symbolische Bedeutung ähnelt der Sympathie, die manche Menschen für Bitcoin empfinden. Seit seiner Gründung im Jahr 2008 hat er sich durch kleine Geschenke, Online-„Faucets“ und Demonstrationen verbreitet und wird von seinen Anhängern nach nur 15 Jahren bereits als Tauschmittel und Wertanlage angesehen. Aber welches Bild herrscht in der ältesten noch in Betrieb befindlichen Münzprägeanstalt der Welt von dieser Krypto?

„Für mich sind Krypto-Vermögenswerte kein Geld“, sagt Antérion unverblümt. „Sie mögen zwar einen Wert haben, aber ihnen fehlt das wesentliche Merkmal einer staatlich gestützten Währung, die an Schulden gebunden ist und den tatsächlichen Wohlstand widerspiegelt. Krypto sind zu künstlich; sie entsprechen nicht dem realen wirtschaftlichen Wert.“

Ein klares Urteil, das die Verantwortlichen der Monnaie de Paris jedoch nicht davon abhält, sich selbst mit der Thematik auseinanderzusetzen. Sie haben bereits mit Blockchain-Zertifikaten experimentiert, um Münzen mit Gustave Eiffel oder zur Erinnerung an die Wiedereröffnung der Notre-Dame de Paris zu authentifizieren. Außerdem wurden NFT-Werke des Künstlers Robert Alice in Auftrag gegeben, von denen eines in die Kunstsammlung der Schweizer Bank Arab Bank Switzerland und ein weiteres in die Sammlung des Museums der Monnaie de Paris aufgenommen wurde. „Im Rahmen dieser Initiative überlassen wir es dem Besucher, die Relevanz dieser Vermögenswerte zu beurteilen. Die Monnaie nimmt eine kritische Haltung ein, ob positiv oder negativ, aber wir ziehen es vor, bei der Präsentation den künstlerischen Aspekt hervorzuheben. Es wird sich zeigen, ob staatliche Währungen oder Krypto die Oberhand gewinnen werden […]. Aber höchstwahrscheinlich werden beide gemeinsam existieren, wie es oft der Fall ist.“

Die Fähigkeit, neue Entwicklungen zu hinterfragen, sie anzupassen und zu integrieren, erklärt zweifellos die Beständigkeit der Monnaie de Paris und lässt vermuten, dass sie noch lange weiter bestehen wird.

Übersicht zur Monnaie de Paris

  • Die Monnaie de Paris wurde 864 von Karl dem Kahlen gegründet und ist mit ihrer über 1150-jährigen Geschichte die älteste noch in Betrieb befindliche Münzprägeanstalt.

  • Sie ist auf zwei Standorte aufgeteilt: In Paris werden Gedenkmünzen und Medaillen geprägt, in Pessac bei Bordeaux Umlaufmünzen.

  • Hier werden nicht nur Euro-Münzen für Frankreich, sondern auch Münzen für über vierzig ausländische Währungen geprägt.

Die Sichtweise einer Ökonomin: Clémentine Cazalets

Während unseres Besuchs trafen wir uns auch mit der Ökonomin der Monnaie de Paris, Clémentine Cazalets. Als Autorin, die regelmäßig in den Medien publiziert, ist sie für ihre kritische Haltung gegenüber Krypto-Vermögenswerten bekannt. Sie betrachtet Bitcoin und ähnliche Token als spekulativ und Stablecoins als potenzielle Gefahr für die Finanzstabilität. Ihre Sichtweise erläutert sie in diesem Interview (zum Zwecke der Klarheit bearbeitet):

The Node: Wie definieren Sie Geld?

Clémentine Cazalets: Geld erfüllt drei wesentliche Funktionen. Es ist eine Rechnungseinheit, mit der wir Werte messen und ausweisen können. Es ist ein Tauschmittel, das allgemein für Transaktionen akzeptiert wird. Und es ist ein Wertspeicher, der die Kaufkraft über einen längeren Zeitraum hinweg bewahrt. Zusammen bilden diese drei Dimensionen die Grundlage des Geldes.

Warum erfüllt Bitcoin diese Funktionen des Geldes nicht?

Bitcoin erfüllt trotz seiner ursprünglichen Bestrebungen nicht diese Kriterien. Seine extreme Volatilität verhindert, dass es als zuverlässiger Wertspeicher dienen kann. Es wird kaum als Tauschmittel verwendet, da nur sehr wenige Waren oder Dienstleistungen in Bitcoin bepreist oder bezahlt werden. Auch als Rechnungseinheit kommt es praktisch nie zum Einsatz – niemand berechnet Gehälter oder Mieten in Bitcoin. In der Praxis wird es vor allem als spekulativer Vermögenswert behandelt und nicht als stabile, universelle Geldform.

Sind traditionelle Währungen wie der Euro und der Dollar nicht auch volatil?

Ja, Fiat-Währungen können schwanken, aber nicht in demselben Ausmaß wie Krypto. Eine Schwankung von 7 % zwischen Euro und Dollar ist bei weitem nicht mit der starken Volatilität digitaler Vermögenswerte vergleichbar. Für Bürger ist die Kaufkraft ihrer eigenen Währung am wichtigsten, nicht die täglichen Wechselkurse. In starken Volkswirtschaften sichern unabhängige Zentralbanken die Stabilität, indem sie die Inflation eindämmen. Auch wenn es kurzfristige Schwankungen gibt, untergraben sie nicht die grundlegende Rolle des Geldes.

Was ist mit Stablecoins?

Stablecoins sind eine große Innovation, die Kosten senken und Transaktionen beschleunigen kann – insbesondere als Brücke zwischen traditionellem Finanzwesen und Krypto. Allerdings bergen sie systemische Risiken: Die meisten werden von privaten Unternehmen ausgegeben, manchmal ohne solide Deckung oder vollständige Transparenz. Eine übermäßige Abhängigkeit von ihnen könnte ohne strenge Regulierung die Finanzstabilität gefährden. Aus diesem Grund streben die Behörden – insbesondere die EZB – den digitalen Euro an: eine öffentliche, regulierte und souveräne Lösung mit den Vorteilen digitalen Geldes, ohne sich ausschließlich auf private Emittenten zu verlassen.

Wie sehen Sie die Zukunft des Zahlungsverkehrs und die Rolle des Bargeldes?

Elektronische Zahlungen sind schnell und bequem und daher zunehmend verbreitet. Bargeld hat jedoch nach wie vor einzigartige Vorteile: Es garantiert den Datenschutz, funktioniert auch bei Stromausfällen oder Cyberangriffen und hat im Alltag einen symbolischen Wert (als Geschenk, für Feiern oder für die Budgetplanung). Außerdem verkörpert es die Währungshoheit – im Gegensatz zu digitalen Zahlungen, die von Visa und Mastercard dominiert werden. Auch wenn der tägliche Gebrauch zurückgeht, wird Bargeld langfristig eine tragende Stütze für Vertrauen und Beständigkeit bleiben.

Geschrieben von
Jérémy Le Bescont Author Picture
Jeremy Le Bescont
Veröffentlicht am12 Sept 2025

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