Exchanges vs. ETPs: Was ist die bessere Wahl bei Krypto?
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Auf den ersten Blick scheint die Investition in Kryptowährungen über Exchanges einfach zu sein: Ein paar Klicks genügen, um ein Konto zu eröffnen und mit dem Handel zu beginnen. Auch wenn die technischen Einstiegshürden in den letzten Jahren gesunken sind, ist es wichtiger denn je, seinen Investitionsweg mit Bedacht zu wählen – und Exchanges sind vielleicht nicht immer der beste Weg.
Welche Optionen gibt es?
Wer in Krypto investieren möchte, dem bieten sich vor allem zwei Möglichkeiten: Krypto-Börsen und Börsengehandelte Produkte (ETPs).
Krypto-Börsen wie Binance oder Coinbase sind Plattformen, auf denen man Krypto kaufen und verkaufen kann. Als Krypto-Börsen-Nutzer erstellt man ein Konto und zahlt Geld ein, um eine gewünschte Menge an Krypto zu erwerben, die dann auf derselben Plattform gehandelt werden können. Nachdem man Krypto am Exchange gekauft hat, kann man sich entweder dafür entscheiden, sein Kapital in der Verwahrung der Börse zu belassen oder es selbst in einem Cold-Storage-Wallet zu verwalten – dies wird als Selbstverwahrung bezeichnet.
Börsengehandelte Produkte sind börsennotierte Wertpapiere, die an einer Wertpapierbörse wie Xetra oder Euronext gehandelt werden. Man kauft sie über denselben Kanal, über den man auch Aktien und börsengehandelte Fonds erwirbt (in der Regel bei einem Broker oder einer Bank). Sobald man in ein börsengehandeltes Produkt (ETP) investiert hat, kann man damit an den traditionellen Wertpapiermärkten handeln. Es wird in das traditionelle Portfolio, zusammen mit den anderen Anlagen, integriert. Weitere Informationen hierzu findest du in unserem Artikel: Was sind Krypto-ETPs.
Welche Risiken und Chancen sind mit den verschiedenen Investitionsmöglichkeiten verbunden?
Krypto-Börsen
Krypto-Börsen scheinen besonders für neue Investoren der „einfachste“ Weg zu sein, um mit der Investition in Krypto zu beginnen, aber sie haben auch einige Nachteile.
Deine Krypto ist auf einem unregulierten Exchange nicht sicher
Die Krypto-Landschaft ist noch weitgehend unreguliert – das gilt auch für einige der größten Krypto-Börsen der Welt, die ohne Aufsicht durch eine Regierung oder ein Finanzinstitut arbeiten. Um festzustellen, ob ein Exchange reguliert ist oder nicht, sind besondere juristische Kenntnisse erforderlich. So kann beispielsweise ein Exchange an einem bestimmten Ort reguliert sein und an einem anderen nicht. Natürlich werden die meisten nicht regulierten Exchanges ihren rechtlichen Status und dessen gefährliche Folgen nicht mitteilen.
Diese fehlende Regulierung birgt für Investoren eine Menge Risiken. Der vor kurzem erfolgte FTX-Einbruch zeigt, dass es selbst bei ehemals großen Anbietern zu einem Fehlmanagement der Mittel kommen kann. Investoren, die sich dafür entschieden hatten, ihr Vermögen direkt auf der Plattform zu speichern, mussten mit ansehen, wie ihre Gelder fast über Nacht und ohne Hoffnung auf eine Rückerstattung verschwanden.
Auch Hacker-Angriffe sind bei Exchanges ein Thema. Sollte dein Vermögen bei einem Exchange verwahrt sein und in diesen wird „eingebrochen“, könntest du alles verlieren. Auch hier handelt es sich nicht nur um ein theoretisches Szenario: Derartige Diebstähle haben sich in den vergangenen Jahren mehrfach ereignet, vor allem bei Mt. Gox, dem einst größten Bitcoin Exchange der Welt.
Selbstverwahrung ist jedoch auch nicht kinderleicht
In Anbetracht der Risiken von Krypto-Börsen scheint die eigene Lagerung eine sicherere Option zu sein, aber sie hat auch Nachteile. Solltest du dich dafür entscheiden, deine Vermögenswerte selbst zu verwahren, bist du auch vollständig dafür verantwortlich – es gibt niemanden, an den du dich wenden kannst, wenn etwas schief geht.
Man sollte die technischen Fähigkeiten, die erforderlich sind, um Krypto auf Dauer sicher zu verwahren, nicht unterschätzen. Schlagzeilen über millionenschwere Verluste von Krypto aufgrund einer verbrannten Festplatte oder eines verlorenen Schlüssels sind keine Seltenheit. Bei der Selbstverwahrung gibt es keine Möglichkeit, das Vermögen wiederzuerlangen, falls man die Seed-Phrase, die Wortfolge, die einem Zugang zu seiner Krypto-Wallet verschafft, vergisst. Im Fall von Krypto gibt es keine „Passwort vergessen?“-Schaltfläche. Und angesichts der ständig wachsenden Anzahl von Hackern ist die Unterzeichnung einer bösartigen Transaktion oder die Interaktion mit einem gefährlichen Smart Contract eine alltägliche Bedrohung, der selbst erfahrene Nutzer zum Opfer fallen können.
Zudem werden Anleger, die mit ihren Krypto handeln wollen – auch wenn dies nur langsam geschieht – mit zwei zusätzlichen Problemen bei der Selbstverwahrung konfrontiert:
Erstens können Krypto, die an einem Exchange gehandelt werden, nicht in ein strukturiertes Portfolio integriert werden, das Renten- oder Steuervorteile beinhaltet.
Zweitens müssen sie ihre Krypto immer noch zu einem Exchange bringen, um damit zu handeln, oder ihre Wallets mit DeFi-Protokollen verbinden, um Swaps durchzuführen. Die erste Option birgt die oben erwähnten Risiken. Hinzu kommt noch ein weiterer Risikofaktor: Die Übertragung von Krypto von einer Cold Wallet zu einem Exchange ist ein einmaliger Vorgang, bei dem keine Fehler gemacht werden dürfen, sonst ist das Geld für immer verloren. Die zweite Option (DeFi) setzt sie komplexen Plattformen aus, auf denen das Risiko von Hacking, Betrug und Fehlern für Neulinge noch größer ist.
Krypto-ETPs
Krypto-ETPs hingegen haben Vorteile, die die Schwächen des Exchanges nahezu ausgleichen
ETPs: börsennotierte Wertpapiere, entwickelt für die Sicherheit der Anleger
ETPs sind regulierte Finanzprodukte. Das bedeutet, dass sie strengen Buchhaltungs- und Finanzvorschriften unterliegen, die von nationalen oder internationalen Agenturen kontrolliert werden.
Um die Struktur von ETPs genauer zu verstehen, lies unseren folgenden Artikel: Was ist ein Krypto-ETP?
Krypto-ETPs erleichtern Investitionen in Kryptowährungen
Wir haben erkannt, dass Krypto-Börsen risikobehaftet sind, und zwar aus strukturellen Gründen wie mangelnder Regulierung, aber auch aufgrund ihres Aufbaus. Nutzer sind bei einem Exchange auf sich allein gestellt, und ein paar falsche Klicks können dazu führen, dass Händler kostspielige Fehler machen, indem sie Anlagewerte von der falschen Blockchain abheben oder diese an eine falsche Adresse schicken.
Ein Krypto-ETP kann wie jedes andere Wertpapier an einem traditionellen Exchange gehandelt werden. Es lässt sich nahtlos in bestehende Portfolios integrieren – je nach den Vorschriften des jeweiligen Landes sogar in ein Renten-/Steuervorteilskonto. Somit bist du in der Lage, dein Portfolio durch ein sicheres, reguliertes Anlageinstrument zu diversifizieren.
Außerdem sind Krypto-ETPs nicht auf eine kleine Gruppe digitaler Vermögenswerte beschränkt: Es gibt Hunderte von Krypto-ETPs, sodass Anleger in eine breite Palette von Krypto (Bitcoin, Ethereum, Cardano, Polkadot, Cosmos und viele weitere) investieren können.
Natürlich ist eine Investition immer mit einem Risiko verbunden: Die Werte von Krypto-ETPs spiegeln die Marktsituation wider, und genau wie ihre Basiswerte können auch ihre Preise steigen ... oder fallen.
Krypto-ETP: Du allein entscheidest
Letzten Endes musst du dich über die verschiedenen Möglichkeiten informieren und diejenige auswählen, die deiner Meinung nach für dich und deine Situation am besten geeignet ist. Wenn du zu den Kurzzeit-Anlegern gehörst, die bereit sind, einem Exchange zu vertrauen und/oder viel Zeit in die sichere Aufbewahrung ihres Vermögens zu investieren, sind Krypto-Börsen vermutlich die beste Wahl.
Wenn du hingegen ein längerfristiger Anleger bist und deine Krypto nicht der Willkür einer Exchange überlassen oder nicht für die Sicherung deiner Vermögenswerte verantwortlich sein willst, dann könnten Krypto-ETPs die perfekte Lösung sein.
Sobald du bereit bist, den Sprung in den Besitz von Krypto-ETPs zu wagen, brauchst du dich nur an deinen Broker zu wenden und dessen ETP-Liste durchzugehen. Du wirst sehen, die Auswahl ist groß. Wie kannst man da die beste Wahl treffen?
Zunächst einmal solltest du jeden Krypto-ETP-Anbieter genau unter die Lupe nehmen: Verfügt er über eine nachweisliche Erfolgsbilanz in der Finanzbranche? Kontrolliere dann, wie das Krypto-ETP strukturiert ist: Werden die Sicherheiten von einem seriösen und unabhängigen Verwahrer gehalten? Und zum Schluss sollte man natürlich einen Blick auf die Verwaltungsgebühren werfen.
Eine weitere Funktion, die du bei der Suche nach dem richtigen Krypto-ETP für dich in Betracht ziehen solltest, ist das Staking. Staking ist der Prozess des Haltens und Sicherns einer bestimmten Menge an Token als Netzwerkvalidator, um im Gegenzug Prämien in Form von neu geprägter Krypto oder Transaktionsgebühren zu erhalten. (Lies weiter, um alles zu erfahren, was du über ETF/ETP-Staking wissen musst).
Fazit
Wenn du auf der Suche nach einer einfachen, regulierten Möglichkeit bist, Krypto in dein Portfolio aufzunehmen, können Krypto-ETPs eine interessante Option sein. Willst du weiterlesen und mehr über Krypto-ETPs erfahren? In unserer Akademie haben wir eine Fülle von Artikeln für dich vorbereitet, die du erkunden kannst.
Und wenn du dich über das aktuelle ETP-Angebot von CoinShares informieren willst: Gebühren und Preise findest du auf unserer Website.
Bitte denken Sie daran, dass mit den ETPs des CoinShares XBT Provider nach wie vor Risiken verbunden sind, wie z. B. Kontrahenten- und Volatilitätsrisiken, dass es sich um komplexe Produkte handelt, die schwer zu verstehen sein können und ein hohes Kapitalverlustrisiko aufweisen.