
Leitfaden für Aptos (APT)
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- Altcoins
Aptos wurde am 18. Oktober 2022 von Aptos Labs gelauncht, einem Team unter der Leitung von Mo Shaikh und Avery Ching – ehemaligen Meta-Ingenieuren, die am Diem-Blockchain-Projekt beteiligt waren. Als Diem eingestellt wurde, hat man einen Großteil der Technologie, einschließlich der Programmiersprache Move, für andere Zwecke weiterverwendet. Die Move-Programmiersprache ist eine Smart-Contract-Sprache, die ursprünglich von Meta für seine Diem-Blockchain entwickelt wurde und nun von Aptos (und Sui) verwendet wird.
Aptos Labs erhielt im März 2022 in einer von a16z Crypto angeführten Startkapitalrunde 200 Millionen US-Dollar, an der sich unter anderem Multicoin Capital beteiligte.
Monate später, am 26. Juli 2022, konnte Aptos Labs eine Serie-A-Finanzierungsrunde mit 150 Millionen US-Dollar abschließen, die von FTX Ventures und Jump Crypto gemeinsam angeführt wurde, wodurch sich das insgesamt aufgebrachte Kapital auf etwa 350 Millionen US-Dollar belief.
Die wichtigsten technischen Merkmale
Aptos ist eine Layer-1-Blockchain, die darauf ausgelegt ist, Web3 wie Web2 wirken zu lassen – durch die Verringerung von Verzögerungen, weniger fehlgeschlagene Transaktionen und eine bessere Benutzererfahrung. Aptos zielt darauf ab, die Performance- und Zuverlässigkeitslücke zu schließen, die dezentrale Anwendungen von der reibungslosen Funktionsweise traditioneller Web2-Internetplattformen trennt.
Durch Innovationen wie parallele Ausführung, eine sichere Programmiersprache (Move) und einen Proof-of-Stake-Konsens mit Pipeline-Architektur bietet Aptos Entwicklern eine High- Performance-Grundlage für die Entwicklung der nächsten Generation von Web3-Anwendungen.
Aptos vereint eine parallele Ausführungseinheit, die Programmiersprache Move und ein Byzantine-Fault-Tolerant(BFT)-Konsensprotokoll mit Pipeline-Architektur, das durch Proof-of-Stake abgesichert ist. Dieses Design beschleunigt die Endgültigkeit von Transaktionen, verbessert die Ausfallsicherheit bei schwankender Netzwerklast und schafft die Grundlage für fortschrittliche Echtzeit-Anwendungen.
Netzwerk-Performance
Aptos konnte in kontrollierten Umgebungen bereits eine Performance von über 160.000 Transaktionen pro Sekunde (TPS) aufweisen. In realen, geografisch verteilten Tests erreicht es rund 20.000 TPS mit einer Latenzzeit von weniger als einer Sekunde.
Dank einer Technik namens Zaptos, die die Ausführung, Validierung und Speicherung von Transaktionen mit Konsensoperationen überlappt, bleibt die Latenzzeit so gering. Dadurch wird die End-to-End-Verzögerung zwischen dem Absenden einer Transaktion und dem Erhalt ihrer Bestätigung reduziert.
Die Validatoren arbeiten global verteilt und sind für einen hohen Durchsatz ausgelegt. Studien zur Injektion von Fehlern zeigen jedoch, dass Aptos empfindlich auf lokale Validatorenfehler reagiert.
Die Wiederherstellung kann bei Ausfall einiger Nodes recht langsam sein, was auf Verbesserungsbedarf bei der Redundanz hindeutet.
Falls einige Validatoren in einem Gebiet ausfallen oder offline gehen, erholt sich das Netzwerk nicht schnell, sondern benötigt Zeit zur Wiederherstellung, was kurzfristig zu langsameren Transaktionen oder einer geringeren Netzwerkzuverlässigkeit führen kann.
Die Nützlichkeit der Token: Wofür ist APT geeignet?
Der Aptos-Token (APT) wurde mit einer Gesamtmenge von 1 Milliarde Token eingeführt, die sich auf die Community (51 %), die wichtigsten Mitwirkenden (19 %), die Stiftung (16,5 %) und die Anleger (13,5 %) aufteilen.
Das mag auf den ersten Blick nach einer schweren Grundlage klingen, allerdings sind 82 % der Token aktuell staked, wobei die meisten davon gesperrt sind und über einen Vesting-Zeitraum von 4–10 Jahren schrittweise freigegeben werden, sodass ein plötzlicher Verkaufsdruck begrenzt ist.
Der APT-Token treibt die Aptos-Blockchain auf unterschiedliche Weise an – von der Transaktionsverarbeitung bis zur Netzwerksicherheit. Während seine Hauptaufgabe darin besteht, den Betrieb des Mainnet zu gewährleisten, spielt APT auch bei der Governance und der Abstimmung des Ökosystems eine Rolle. Die Verwendung des Aptos-Tokens APT:
Transaktionsgebühren: APT wird für das Senden von Transaktionen, die Interaktion mit Smart Contracts und die Übertragung von Vermögenswerten zwischen Konten benötigt.
Staking- und Validatoren-Sicherheit: APT kann direkt staked oder an Validatoren delegiert werden. Im Gegenzug erhalten die Beteiligten einen Anteil an den Netzwerkprämien, wodurch ehrliches Verhalten gefördert und die Netzwerksicherheit gewährleistet wird.
Governance-Beteiligung: Zwar noch begrenzt – aber die APT-Inhaber beginnen bereits, Protokollentscheidungen durch Off-Chain-Koordination zu beeinflussen, wobei formelle Abstimmungsmechanismen in kommenden Updates erwartet werden.
Incentive-Programme: APT wird eingesetzt, um das Wachstum des Ökosystems zu unterstützen und Entwickler, Nutzer und Projekte durch finanzielle Zuschüsse und Anreize abzustimmen.
Noch keine Nutzung für die Sicherheit: APT wird derzeit nicht als Sicherheit in Subnetzen oder fortgeschrittenen DeFi-Anwendungen verwendet. Dies könnte sich jedoch ändern, wenn das Ökosystem weiter reift.
Token Economics: APT weist eine Marktkapitalisierung von einigen wenigen Milliarden US-Dollar auf. Ein großer Teil des Bestands bleibt jedoch gesperrt. Geplante Freigaben könnten im Laufe der Zeit zu Volatilität führen.
Ökosystem und Anwendungsfälle
Aptos ist eine Multisektor-Layer-1-Blockchain mit Anwendung in den Bereichen DeFi, NFTs, Gaming und Infrastruktur. Aptos lockt Entwickler an, die auf Geschwindigkeit, Sicherheit und Composability setzen. Trotz vielversprechender technischer Aussichten steckt Aptos jedoch noch in der Wachstumsphase – wobei der Total Value Locked (TVL) und die Nutzerkennzahlen noch hinter ausgereifteren Ökosystemen wie Ethereum und Solana liegen.
Aptos weist trotz seiner deutlich geringeren Größe und seines geringen Alters im Vergleich zu Ethereum und Solana starke Wachstumswerte auf. Verglichen mit anderen Blockchains wie Sui zeigt Aptos eine positive DeFi-Aktivität, eine wettbewerbsfähige On-Chain-Performance und relativ niedrige Betriebskosten.
Das DeFi von Aptos wächst, was Projekte wie Aries Markets (Kreditvergabe), AUX Exchange (Order Book DEX) und LiquidSwap (AMM) demonstrieren.
Die NFT-Plattformen Topaz und Souffl3 fördern die Prägung und den Handel von Aptos-nativen Vermögenswerten, mit einem Höhepunkt der Aktivitäten im 1. Quartal 2024. Die Programmiersprache Move bietet sichere, nicht replizierbare Standards für Vermögenswerte, die sich ideal für das Gaming eignen: In diesem Bereich prüfen Studios derzeit Aptos im Hinblick auf niedrige Latenzzeiten und zuverlässiges Item- und Identitätsmanagement.
Cross-Chain: Kompatibel, jedoch nicht EVM-kompatibel
Aptos ist nicht nativ mit EVM kompatibel – es verwendet stattdessen die Programmiersprache Move –, sodass Solidity-basierte dApps (insbesondere von Ethereum) neu geschrieben werden müssen. Die Interoperabilität wird jedoch über sichere Brücken wie LayerZero, Wormhole und Celer unterstützt, welche Token-Transfers zwischen Ethereum, Solana und Aptos ermöglichen.
Die Aptos Foundation treibt die Annahme weiterhin mit finanziellen Zuschüssen und Ökosystemprogrammen voran, um Entwickler von konkurrierenden Blockchains ins Boot zu holen.
Vor- und Nachteile
Aptos ist eine Mischung aus vielversprechenden technischen Stärken und anfänglichen Herausforderungen, die sowohl Aufwärtspotenzial als auch wesentliche Risiken für informierte Anleger bietet, die diese abwägen müssen.
Vorteile
Aptos bietet technische und architektonische Innovationen, die echte Vorteile für eine Layer-1- Performance der nächsten Generation bieten, wie z. B. folgende:
Parallele Transaktionsausführung: ermöglicht dApps mit hohem Durchsatz und minimaler Überlastung – ideal für DeFi und Gaming-Skalierbarkeit.
Die Smart-Contract-Programmiersprache Move: bietet eingebaute Schutzmaßnahmen wie ressourcenbasierte Sicherheit, die das Missbrauchsrisiko von Smart Contracts erheblich verringern.
Starke VC- und Stiftungsunterstützung: durch a16z, Binance Labs und Andere gesichert, die nachhaltiges Kapital für die langfristige Entwicklung des Ökosystems bereitstellen.
Konsensmechanismus mit geringer Latenz: gewährleistet eine nahezu in Echtzeit ablaufende Transaktionsabwicklung und verbessert so die Benutzererfahrung und die Eignung für Hochfrequenz-Anwendungen.
Verbindungen zu wichtigen Chains: Interoperabilität über LayerZero, Wormhole und Celer bietet Nutzern ein Engagement in Ethereum- und Solana- Vermögenswerten.
Nachteile
Auch Aptos hat mit den typischen Wachstumsschwierigkeiten von Blockchains in der Frühphase zu kämpfen, darunter:
Laufende Freigabe der Token: Ein Großteil der APT bleibt weiterhin gesperrt, und schrittweise Freigaben könnten zu anhaltendem Verkaufsdruck führen.
Der Validator- Bestand ist relativ konzentriert: Die anfängliche Netzwerkkontrolle ist auf Insider gestützt, wodurch sich Bedenken hinsichtlich der Dezentralisierung und Zensurresistenz des Systems ergeben.
Das Ökosystem befindet sich noch in seinen Anfängen: TVL, Protokollvielfalt und Mainstream-Traktion sind im Vergleich zu Ethereum, Solana und Sui noch relativ gering.
Nicht EVM-kompatibel: Entwickler müssen die Programmiersprache Move erlernen und Anwendungen neu schreiben, was trotz langfristiger Sicherheitsvorteile eine höhere Einstiegshürde darstellt.
Fazit
Aptos ist eine Layer-1-Blockchain, die auf Performance im großen Maßstab ausgelegt ist. Es basiert auf den Erkenntnissen des Diem-Projekts, um eine schnellere und sicherere Smart-Contract-Plattform zu entwickeln.
Das Design von Aptos ergänzt jene von Bitcoin und Ethereum, indem es eine schnellere Ausführung und sicherere Vertragslogik für Anwendungsfälle wie Finanzen, Gaming und NFTs bietet. Es zielt nicht darauf ab, die großen Blockchains zu ersetzen, sondern positioniert sich vielmehr als eine fortschrittlichere Option für Entwickler, die mehr Wert auf Performance legen.
In Bezug auf Portfolios bietet Aptos ein hohes Wachstumspotenzial – verbunden mit dem üblichen Risiko der Anfangsphase. Dank seiner starken technischen Basis und der entwicklerfreundlichen Architektur lohnt es sich, das System im Auge zu behalten – besonders im Zuge der Ausreifung der Anwendungen und der dezentralen Verlagerung der Validatoren.

